Alberghi Diffusi als möglicher Lösungsansatz um nachhaltigen Tourismus in Italien zu fördern

 

Master-Thesis 

Titel: „Die Wahrnehmung des umweltfreundlichen und verantwortungsvollen Tourismus bei nachhaltigen Urlaubsreisen durch Millennials. „Alberghi Diffusi“ als möglicher Lösungsansatz um nachhaltigen Tourismus in Italien zu fördern.“

Im vergangenen Jahr sprach ich öfters mit FreundInnen meines Alters darüber, was sie gerne machen würden, wenn ihnen unendlich viel Zeit und Geld zur Verfügung stünde. Fast immer bekam ich dieselben Antworten: „Ich möchte reisen.“ „Ich möchte die wunderschöne Natur unterschiedlicher Orte entdecken und ich möchte in Kontakt mit den Einheimischen treten.“ „Ich möchte die Kultur erleben und meinen Horizont erweitern.“

 

Auch ich hätte vermutlich eine ähnliche Antwort auf die Frage gegeben.

 

Menschen wollen reisen. Menschen wollen Orte unverfälscht erleben. Menschen zerstören allerdings häufig genau durch diese Reisen die Schätze der Regionen und sind für verfälschte Abbildungen und eine Verschlechterung der Lebensbedingungen für die Einheimischen verantwortlich.

 

Hier kam ich zum ersten Mal mit der Problemstellung der Masterarbeit in Berührung.

 

Der Tourismus nimmt stetig zu und damit einhergehend die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Bevölkerung einer Region. Die ausgestoßenen Treibhausgasemissionen sind höher als angenommen und die Kultur und Identität eines Ortes geht oftmals durch den Tourismus verloren.

 

Vor allem Millennials reisen heutzutage mehr denn je. Sie bezeichnen alle zwischen 1980 und 2000 Geborenen. Bei einer Reise wollen sie authentische Orte auffinden, neue Kulturen kennenlernen und mit den Einheimischen in Kontakt treten.

 

Nachhaltiger Tourismus kann als ein möglicher Lösungsansatz für die Problematik betrachtet werden. Er definiert sich wie folgt: „Tourismus, der die aktuellen und zukünftigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen, die Bedürfnisse der Gäste, der Industrie, der Umwelt und der Gastgemeinden voll berücksichtigt.“ 

 

„Alberghi Diffusi“ stellen eine nachhaltige, italienische Beherbergungsart dar, die einigen Anforderungen an den nachhaltigen Tourismus gerecht wird und die Wünsche der Millennials befriedigen kann.

 

Die Wahrnehmung der Attraktivität des nachhaltigen Konzeptes durch Millennials stellt den zentralen Untersuchungsgegenstand dar.

 

Nachhaltige Charakteristika, die bei einem Aufenthalt in ausgewählten „Alberghi Diffusi“ berücksichtigt werden, wurden in die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit unterteilt. Diese wurden im Rahmen einer Online Befragung mit 289 österreichischen Millennials nach dessen Attraktivität beurteilt.

 

Die soziale Nachhaltigkeit im Tourismus stellt die Anforderung das kulturelle Erbe und die Identität der Region zu bewahren, während die ökonomische Nachhaltigkeit beispielsweise die Schaffung regionaler Wertschöpfungsketten fordert. Zentraler Anspruch der ökologischen Nachhaltigkeit im Tourismus ist unter anderem, umweltfreundliche Unterkünfte zur Verfügung zur stellen und die Angebote in der Unterkunft selbst nachhaltig zu gestalten.

Der Fokus der Untersuchung lag auf dem Einfluss sozial nachhaltiger Kriterien der „Alberghi Diffusi“ auf die Wahrnehmung der Attraktivität des nachhaltigen Tourismus durch Millennials.

Entgegen der Annahme, dass vor allem sozial nachhaltige Kriterien des Modells die Attraktivität erhöhen, ergab die Befragung, dass die soziale Nachhaltigkeit zwar als attraktiv wahrgenommen wird, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Kriterien jedoch stärker zur Wahrnehmung als attraktives Konzept beitragen.

 

Die ökologisch nachhaltigen Kriterien „Angebot regionaler Speisen im Rahmen der Reise“ und „Die Verwendung bereits bestehender Gebäude“ wurden von den Befragten besonders gut bewertet. Das ökonomisch nachhaltige Kriterium „Beschäftigung lokaler MitarbeiterInnen“ und die sozial nachhaltigen Kriterien „Das Gebäude ist in einem für die Region typischen Stil erbaut“, „Entwicklung des Konzeptes, um verlassene Dörfer wiederzubeleben“ und „Das Zimmer ist in einem typisch italienischen Stil eingerichtet“ erhielten ebenfalls eine gute Note.

 

Die Befragten gaben an, dass der Kontakt zwischen TouristInnen und Einheimischen dazu beiträgt, ein authentisches Urlaubserlebnis zu erhalten.

80% der Befragten gab dem Modell „Albergo Diffuso“ eine gute Gesamtbewertung.

 

Es lässt sich daraus schließen, dass das Konzept, als Beispiel für nachhaltigen Tourismus, von den Befragten Millennials als ansprechend wahrgenommen wird.

 

Fiona Gmeiner

fiona.gmeiner@outlook.com

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